Musikalische Leitung
Gotthold Schwarz
Als Sohn eines Kantors in Zwickau geboren, erhielt er nach kurzzeitiger Mitgliedschaft im Thomanerchor seine musikalische Ausbildung an der Kirchenmusikschule Dresden sowie an der Hochschule für Musik "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig. Er studierte Gesang bei Gerda Schriever, Orgel bei Thomasorganist Hannes Kästner und bei Wolfgang Schetelich, Dirigieren bei Max Pommer und Hans-Joachim Rotzsch. Im Rahmen weiterer Studien sowie in Meisterkursen und bei Akademien arbeitete er darüber hinaus u. a. mit Hermann Christian Polster, Peter Schreier und Helmuth Rilling. Gotthold Schwarz, der von 1979 an als Stimmbildner im Thomanerchor tätig war, vertrat bereits seit den 1990er Jahren mehrfach den Thomaskantor. Dabei dirigierte er die Motetten-, Kantaten- und Oratorienaufführungen des Thomanerchores; zudem waren ihm weitere Aufgaben als interimistisch amtierendem Kantor anvertraut.
Von 2016 bis 2021 war er der 17. Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach.
Mit dem weltweit bekannten Knabenchor unternahm er zahlreiche Gastspiele in Deutschland, Europa und nach Übersee (Japan, China, USA und Kanada), mehrere zusammen mit dem Gewandhausorchester Leipzig.
Gotthold Schwarz ist darüber hinaus Initiator und Leiter des Concerto Vocale, des Sächsischen Barockorchesters, der Leipziger Cantorey und des Bach Consort Leipzig.
In Anerkennung seiner besonderen Verdienste wurde der vielseitige Sänger und Dirigent am 4. Oktober 2017 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. In der Begründung wurde u. a. hervorgehoben: "Besonders verdient gemacht hat er sich zudem um die Förderung Alter Musik. Gotthold Schwarz zählt zu den herausragenden Sängern der Alten Musik in Deutschland. 1990 rief er die Leipziger Musikgesellschaft ins Leben, die sich Werken der älteren Musikgeschichte widmet und deren künstlerischer Leiter er ist."